CO2-neutral bis 2030: PolyMedics Innovations (PMI) ist Teilnehmer und Gastgeber beim KLIMAfit-Projekt

Das Medizinprodukteunternehmen Polymedics Innovations (PMI) will bis 2030 CO2-neutral produzieren. Um die für dieses Ziel notwendigen Maßnahmen zu identifizieren, nimmt PMI an der Initiative KLIMAfit Esslingen teil. Ziel dieses Förderprogramms des baden-württembergischen Umweltministeriums ist es, Wirtschaftsbetriebe an unternehmerischen Klimaschutz heranzuführen und sie bei der Reduktion ihrer CO2-Emissionen zu unterstützen. Gearbeitet wird in regionalen Konvois. Eines davon ist KLIMAfit Esslingen, an dem sich PMI zusammen mit fünf weiteren Unternehmen beteiligt. Vergangene Woche fanden sich alle Projektmitglieder bei PMI zu einem der regelmäßigen Workshops ein. Dr. Pascal Bader, Oberbürgermeister der Stadt Kirchheim, wandte sich an die Gäste, bevor die sich mit dem Thema des Tages – Mobilität und CO2-Reduktion – beschäftigten.

Kommunale Verantwortung auf dem Weg zur Klimaneutralität

Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden, so das Ziel der Bundesregierung. Dazu habe jede Stadt ihren Beitrag zu leisten, stellte Kirchheims OB Dr. Pascal Bader klar und erläuterte den Status der kommunalen Wärmeplanung in Kirchheim: „Unser Ziel lautet, den Wärmeverbrauch bis 2040 um 34 Prozent zu senken.“ Dazu habe man im ersten Schritt das Stadtgebiet in mehr als 150 Cluster mit ähnlichen Bedingungen aufgeteilt. Im zweiten Schritt habe die Stadt das Einsparpotenzial analysiert: Was kann Kirchheim mit energetischer Sanierung und gesteigerter Energieeffizienz überhaupt erreichen? Wie geht der Erhalt einer Altstadt sinnvoll mit energetischer Sanierung einher? Letzteres stelle, so OB Bader, eine historische Stadt wie Kirchheim durchaus vor große Herausforderungen.

Gemeinschaftsthema Mobilität

Auch das Thema Mobilität betrifft Kommunen wie Unternehmen gleichermaßen: Der Verkehrssektor sorgt für die zweitgrößte Emission an CO2 und ist für Unternehmen in unterschiedlicher Form überlebenswichtig. Die Bäckerei Scholderbeck, Projektpartner bei KLIMAfit Esslingen, muss ihre Bio-Backwaren in die Filialen und damit tagtäglich zum Kunden transportieren. PMI liefert seine synthetischen Hautersatzprodukte in Kliniken weltweit, damit Ärzte Brandopfer und Wundpatienten behandeln können. Auch die Filharmonie in Filderstadt ist auf Mobilität angewiesen: Es braucht Menschen, die beweglich sind, um Konzertsäle zu füllen.

CO2-neutral bis 2030

„Die heterogene Projektgruppe von KLIMAfit zeigt jedem Teilnehmer ‚Best Practice“-Beispiele auf, die wir sonst nicht vorliegen hätten“, unterstreicht PMI-CEO Christian Planck einen Vorteil der KLIMAfit Initiative. Ziel jedes teilnehmenden Unternehmens ist es, zum Projektabschluss einen Maßnahmenplan zu entwickeln, um die eigene CO2-Bilanz zu senken. Christian Planck: „Das ist Voraussetzung, um das Audit im Sommer zu ‚bestehen‘ und das Zertifikat zu erhalten. Das wiederum ist ein Baustein auf unserem Weg, bis 2030 klimaneutral zu produzieren.“

Klimafreundlicher reisen

Flugreisen sind bei PMI ein Aspekt, der genauer betrachtet werden will: „Wir haben in den USA eine eigenständige Vertriebsgesellschaft und zahlreiche Mitarbeiter“, erläutert Christian Planck. „Außerdem vertreiben wir unsere Produkte in rund 40 Ländern rund um den Globus. Da gehören Flugreisen zum Arbeitsalltag.“

Dass man auch hier klimafreundlich agieren kann, zeigte KLIMAfit am Donnerstag letzter Woche seinen Teilnehmern auf: So sollten möglichst viele Termine zusammengelegt werden, um die Anzahl der Flugreisen zu reduzieren. Längere Aufenthalte sind sinnvoller als mehrere einzelne Anreisen. Sogar der Sitzabstand hat Auswirkungen auf den CO-Fußabdruck des Reisenden. Anders ausgedrückt: Economy Class sticht Business Class.

Energieeffizienz als fixer Teil der Gebäudeplanung von PMI

Bei den vorherigen beiden Workshops von KLIMAfit beschäftigten sich die Teilnehmer mit Treibhausgasbilanzierung sowie mit dem Thema Strom und Wärme. In letzterem Bereich hat PMI einiges vorzuweisen. Christian Planck: „In unserem 2023 eingeweihten Firmengebäude haben wir Maßnahmen zur nachhaltigen Energiegewinnung und zur Energieeffizienz umgesetzt.“ So verfügt das PMI-Gebäude im Kirchheimer Hegelesberg über eine Photovoltaikanlage und wird mittels Geothermie beheizt. „Der notwendige Energieeinsatz für unser gesamtes Gebäude liegt 45 Prozent unter dem eines herkömmlichen Gebäudes“, erklärt Christian Planck. Die höhere Wärmedämmung, optimierte Fenster und die temperaturgesteuerte Beschattung leisten dazu ihren Beitrag. Auch der Reinraum wurde nach neuesten energetischen Erkenntnissen geplant und umgesetzt – selbst die Abwärme der Produktionsanlagen wird rückgewonnen und wieder verwendet.