Der Junior schreibt eine Matheklassenarbeit, das Auto ist in der Werkstatt, der Ehepartner bis Donnerstag bei der Tagung, und die Teenie-Tochter hat Zoff mit ihrer besten Freundin. Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist ein Meisterstück. Spätestens, wenn das Telefon klingelt und im Display „Kindergarten“ oder „Hort“ erscheint, steigt selbst beim gelassensten Erziehungsberechtigten der Puls. Wer soll da bloß den Job machen?
Diese Erfahrung hat auch unsere PMI-Kollegin Antje Seitz gemacht. Sie war erst wenige Monate bei PolyMedics Innovations und bereitete als Assistentin der Geschäftsleitung eine Präsentation vor. Einige Teile sollte sie selbst halten. Kurz bevor die Zuhörer eintrafen, klingelte ihr Handy. Am anderen Ende meldete sich die Kita, ihr kleiner Sohn war krank geworden und wollte nach Hause. Antje Seitz war im Zwiespalt: „Ich war noch neu und wollte meinen Vorgesetzten nicht enttäuschen.“ Gleichzeitig wartete in der Kita ein krankes Kind. Antje Seitz bat ihren Chef, ihren Teil der Präsentation vorzuziehen. Danach wollte sie schnellstmöglich zur Kita fahren. „Christian Planck hat aber nur abgewinkt“, erinnert sich Antje Seitz. Er sagte: „‘Hol deinen Sohn, das ist wirklich wichtig, ich übernehme deinen Part des Vortrags. Die Familie hat immer Priorität‘.“
Führungskräfte sind auch Mütter und Väter
PMI-Geschäftsführer Christian Planck kennt Freuden und Nöte berufstätiger Eltern aus eigener Erfahrung: Er ist Vater von vier Kindern, seine Frau führt als Pharmazeutin ihre eigenen Apotheken. „Flexibilität bekomme ich bei PMI außergewöhnlich viel“, unterstreicht Antje Seitz. Eine Erkenntnis liegt ihr dabei am Herzen: „Flexibilität ist keine Einbahnstraße. Wenn etwas Wichtiges anliegt, bin ich da, auch wenn meine Teilzeitregelung es eigentlich anders vorsieht.“
Mehr als 30 Prozent der deutschen PMI-Kolleginnen und Kollegen arbeiten nicht in Vollzeit. Selbst im Management-Board muss eine Teilzeitbeschäftigung möglich sein, findet man bei PMI – und macht sie möglich, für Männer wie für Frauen, die sie gleichermaßen nutzen. Das Gremium umfasst insgesamt elf Personen, vier davon sind weiblich.
„Die Teilzeitgestaltung war auf meine Möglichkeiten abgestimmt“
Antje Seitz ist im Februar 2023 als Assistentin der Geschäftsleitung ins Unternehmen gekommen. Von Anfang an überzeugt hat sie die flexible Teilzeitregelung: „Hier wollte niemand per se 80 Prozent, ganz im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die ich mir angeschaut hatte. Die Gestaltung war flexibel und auf meine Möglichkeiten abgestimmt.“ Antje Seitz‘ Sohn war zu dem Zeitpunkt knapp ein Jahr alt.
Mit den Mitarbeiterzahl des Unternehmens wuchs das Aufgabengebiet der Assistentin. Anfangs gehörten HR-Aufgaben mit zu ihrer Stelle, aber bald wurde klar, dass Assistenz und Personalangelegenheiten jeweils eine eigene Kraft verdienten. „Christian Planck stellte mir frei, welche der beiden Positionen ich übernehmen wollte. Gemeinsam haben wir über meine möglichen Karrierewege nachgedacht“, so Antje Seitz. In beiden Fällen konnte sie bei ihrer Teilzeitregelung bleiben. Sie entschied sich für den Personalbereich, den sie seit Anfang 2024 verantwortet. Für die Assistenz wurde eine neue Kollegin eingestellt, ebenfalls mit reduzierter Stundenzahl.
„Teilzeit ist bei PMI definitiv kein Hindernis für die Weiterentwicklung“
Mit dem Begriff Teilzeitfalle kann Antje Seitz nichts anfangen, genauso wenig wie mit den Schreckgespenstern, die dahinterstehen: Gender Pay Gap und schlechtere Karrierechancen beispielsweise. Sie sagt: „Ich habe mit 60 Prozent angefangen. Als mein Sohn älter wurde, habe ich auf 70 Prozent aufgestockt.“ Sie ist sich sicher, dass auch eine Vollzeitstelle möglich wäre.
Unternehmen mit Familiensinn
Berufstätige Mütter wissen, dass es schwierig sein kann, die Nachricht vom weiteren Nachwuchs zu überbringen. Das Thema ist privat, muss aber sachlich verhandelt werden. Wie war das bei Antje Seitz und PMI? „Absolut bemerkenswert“, sagt sie. „Als ich die Nachricht überbracht habe, hat nicht die Geschäftsleitung geantwortet, sondern zwei Väter.“
Sachlich behandelt haben ihre Vorgesetzten den Teil der Nachricht, der Sachlichkeit verdient: die Planung der Elternzeit und ihre Rückkehr ins Unternehmen. Die hat die Personal-Managerin als „auf Augenhöhe“ empfunden. Dazu gehört das Gefühl, „in jede Entscheidung miteinbezogen“ worden zu sein.
Sinn schlägt Obstkorb
Was steht im Vordergrund, wenn Antje Seitz anderen berufstätigen Eltern von ihrem Job bei PMI erzählt? Neben der Menschlichkeit und der Unterstützung, die sie in familiären Dingen erfährt, ist es der „Purpose“. Oder, ganz simpel: „Meine Arbeit ist sinnvoll. Unsere Medizinprodukte können die Lebensqualität von unzähligen Menschen verbessern. Das ist ein großer Ansporn.“
Führungskräfte sind auch Mütter und Väter: Christian Planck bei der Einweihung des neuen Firmengebäudes im Sommer 2023 mit Junior auf dem Arm.
„Flexibilität ist keine Einbahnstraße“, sagt Antje Seitz.